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Vorlesungsverzeichnis

Vertiefung II: Kriminologische und einsatztaktische Betrachtungen ausgewählter Phänomene der schwersten Gewaltkriminalität

Inhalte des Fachs

Die Einsatzlagen der schwersten Gewaltkriminalität haben nicht nur aus kriminalwissenschaftlicher, sondern auch aus polizeipraktischer Sicht eine besondere Bedeutung. Die Gesundheit der Opfer sowie die Rettung von Menschenleben, unsere höchsten Rechtsgüter, stellen die übergeordneten polizeilichen Ziele in diesen Phänomenbereichen dar. Zudem sind sie häufig öffentlichkeitswirksam und erzeugen auf die Polizei zusätzlich medialen Druck. Sie sind auch Gegenstand des kriminalpolitischen und öffentlichen Diskurses.

Polizeiliche Maßnahmen richten sich in solchen Einsatzlagen stark nach kriminalwissenschaftlichen, insbesondere nach kriminologischen, Erkenntnissen. Dieses empirische Wissen der sozialen Gewaltforschung stellt somit auch das Fundament für wirksame Einsatzkonzeptionen zur polizeilichen Lagebewältigung dar. Ferner haben Forschungsergebnisse direkten Einfluss auf die Vorschriftenlage der Polizei in Deutschland. Eine Wechselwirkung zwischen kriminalwissenschaftlicher Sozialforschung und der Polizeipraxis ist deutlich erkennbar und soll im Rahmen des Seminars den Studierenden veranschaulicht werden.

Das Seminar gibt zunächst eine Einführung und einen Überblick zu ausgewählten Lagen der schwersten Gewaltkriminalität (Entführungen, Geiselnahmen, qualifizierten Bedrohungslagen sowie zu schwerer zielgerichteter Gewalt i.S.v. Amok und Terrorismus). Es wird anhand von Einsatzlagen („geschichtliche Meilensteine“) das Umdenken mit der Gründung und der Aufbau von Spezialeinheiten und spezialisierten Kräften in der Sicherheitsarchitektur und der Polizeiführung in Deutschland dargestellt.

Die statistische Erfassung in der PKS oder anderen Kriminalitätsprotokollen sowie eine Betrachtung von Hell- und Dunkelfeldverteilung sollen sowohl den Umgang mit der PKS sowie das Verständnis für die Methoden der Dunkelfeldforschung vertiefen. 

Neben phänomenologischen Grundlagen wird der Fokus auch auf die Tätermotivation sowie auf das Täterhandeln bei sog. planabweichendem Verlauf anhand von Fallbeispielen besprochen. Psychische Auffälligkeiten/Krankheiten, die das Täterhandeln leiten sowie Neutralisierungstechniken, werden in diesem Kontext ebenfalls aufgegriffen.

Die Bedeutung sowie den direkten Einfluss kriminologischer Forschung auf polizeiliche Repressions- aber auch auf Präventionsmaßnahmen werden erarbeitet und diskutiert. Zudem werden perspektivisch Deliktsentwicklungen insb. im Bereich der herausragenden Erpressung (Cyber-Crime, Ransomware-Erpressungen z.B. im Zusammenhang mit KRITIS) thematisiert.

Anmerkung: Der Besuch und das Kennenlernen von Fachdienststellen, welche in diesen Deliktsbereichen tätig sind, sind ein Bestandteil des Seminars. Ggf. anfallende Fahrtkosten sind von den Studierenden selbst zu tragen.

Qualifikationsziele des Fachs

·     Die Studierenden kennen die wichtigsten Merkmale und phänomenologischen Beschreibungen von Entführungen, Geiselnahmen, qualifizierten Bedrohungslagen sowie von schwerer zielgerichteter Gewalt i.S.v. Amok und Terrorismus.

·  Die Studierenden setzen sich mit der Gewaltdefinition im Kontext der schwersten Gewaltkriminalität differenziert auseinander und kennen deren wesentliche Merkmale. Sie sind in der Lage diese auf die o.g. Gewaltphänomene anzuwenden.

·  Die Studierenden können die o.g. Einsatzlagen phänomenologisch und einsatztaktisch voneinander unterscheiden und sind fähig Sachverhalte anhand von Fallbeispielen den jeweiligen Phänomenbereichen zuzuordnen.

·  Die Studierenden kennen in diesem Zusammenhang die zutreffenden Polizeidienstvorschriften (PDV 100, 131, 132, 133, 136) und den entsprechenden Landesteil. 

·  Die Studierenden haben einen Überblick der aktuellen Methoden und Erkenntnisse der Gewaltforschung. 

·  Die Studierenden können reflektiert die Seminarinhalte für die eigene Berufspraxis einordnen. 

·       Die Studierenden haben Kenntnisse über die Aufgaben und Leistungsspektren ausgewählter Fachdienststellen, welche in diesen Einsatzlagen alarmiert werden und sachlich zuständig sind. 

  •       Die Studierenden setzen sich intensiv mit den Begrifflichkeiten „Spezialeinheit“ (SE) und „spezialisierte Kräfte“ (SK) auseinander

Art der Prüfung/ Voraussetzung für die Vergabe von Leistungspunkten

Präsentation mit schriftlichem Anteil 

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